Nachrichtendienst 07/98

30 Nov

Dass sich der Nachrichtendienst 07/1998 über Klaus Dörre lustig macht und im selben Tagebucheintrag bedauert, dass rechte Jugendliche „akademisches linkes Gequatsche“ nicht verstehen, ist nur ein kleines Schmankerl dieser Ausgabe.

Viel relevanter scheint aus heutiger Sicht, dass Helmut Roewer sich massiv über die Berichterstattung im Freien Wort beschwert. Der Zeitung war damals anonym eine CD zugespielt worden, auf der sich vertrauliche Daten zweier im November 1997 verschwundener PCs aus dem Referat Verfassungsschutz im Innenministerium befanden. Es hieß, die Daten würden in der rechten Szene kursieren, über eine Beteiligung rechter V-Leute beim Verschwinden der Daten wurde gemutmaßt. Im „Monat im Amt“ beschwert sich Roewer über seine eigene Pressestelle: „Der Spottartikel (‚Wurden die Computer von der Roewer-Truppe gestohlen‘) aus der dort verbreiteten Satirezeitung Freches Wort Wird kommentarlos im Pressespiegel des Amtes abgedruckt.“

Auch wird in der Juli-Ausgabe ein altes Feindbild des Thüringer Landesamtes gepflegt: „Der unter dem Briefkopf der Gewerkschaft HBV agierende Antifaschist F. Lucifero (Arbeitsname: Angelo) teilt mit, daß das Hauptproblem des Faschismus nur zu einem Teil die Organisationen seien, zum anderen wesentlicheren Teil sei es diese Gesellschaft.“ Schon 1997 hatte der V-Mann Thomas Dienel mit finanzieller Unterstützung des Thüringer VS eine Flugblattkampagne gegen den Gewerkschafter Angelo Lucifero durchgeführt.

Weiter ist die Rede von eine „Fall M.“, der wie eine kalte Dusche wirkt… Kann das jemand aufklären?

Dies und mehr hier als PDF: Nachrichtendienst 07/1998 (Auszüge)

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Eine Antwort to “Nachrichtendienst 07/98”

  1. d_w Dezember 2, 2011 um 5:10 pm #

    Bei M. könnte es sich um Werner Mauss handeln. Der war jedenfalls zur Zeit des Erscheinens groß in der Presse. Presseartikel auf seiner Seite hier: http://www.werner-mauss.de/

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